Ungebührliches Verhalten schadet der Branche
Das Ansehen von Sicherheitsdiensten ist in der Bevölkerung sehr ambivalent. Manchen Unternehmen wird Machtmissbrauch vorgeworfen, anderen eine Untätigkeit oder Schikane. Ein schwerer Fall von Zynismus und nicht zu tolerierendem Verhalten durch ein Unternehmen wurde jetzt in Köln bekannt. Hier hat der Chef des Sicherheitsdienstes, welche die Flüchtlingsunterkunft in der Boltensternstraße 10a betreute entwürdigende Bilder der Flüchtlinge auf Facebook veröffentlicht und mit fremdenfeindlichen Kommentaren versehen.
Der Johanniterdienst wurde auf dieses Verhalten aufmerksam und erwirkte die sofortige Kündigung des Dienstes bei der Stadt Köln. Ein solches Verhalten widerspreche der Willkommenskultur, die Deutschland pflegen wolle, so der Leiter des Johanniterhilfswerkes zur Kölner Presse. In der Tat ist es an Menschverachtung kaum zu überbieten, Menschen in bitterer Not heimlich zu fotografieren, derart bloßzustellen und dann auch noch zu diskriminieren. Alle professionellen und seriösen Sicherheitsdienste distanzieren sich ausdrücklich aufs Schärfste von so einem Verhalten und es bleibt zu hoffen, dass diese Vorgänge strafrechtliche Konsequenzen haben werden.
Keine „Bühne“ für Gaffer und Nazis
Wenn ein Securityunternehmen beauftragt wird, so handelt es sich meist um irgendeine Form von Ausnahmesituation. Sei es eine große Veranstaltung oder, wie in Köln, um die Absicherung eines Flüchtlingslagers. Wer glaubt, er könne mit der Anstellung im Securitywesen „etwas zu sehen und zu erzählen“ bekommen oder auch unter dem Deckmantel der beruflichen Aufgaben latente, extreme Anschauungen kultivieren, ist in dieser Branche falsch.
Tatsächlich wird in aller Regel auf höchste persönliche Integrität geachtet und natürlich werden die Mitarbeiter auch zum Schutz der Persönlichkeitsrechte ihrer Schützlinge beauftragt. Verstöße werden mit aller Schärfe geahndet und bleiben immer Einzelfälle.
Anmekrung: Der GSD Sicherheitsdienst in München und Nürnberg distanziert sich von diesem Verhalten der Sicherheitskräfte.