Regulierung und Kontrolle
Regulierung und Kontrolle von privaten Sicherheitsdiensten durch den Staat
Private Sicherheitsdienste werden vorwiegend dort eingesetzt, wo große Menschenmassen zusammenkommen, wie zum Beispiel bei Konzerten, Festen, Fußballspielen und anderen Veranstaltungen. Die Aufträge im Sicherheitsbereich sind zahlreich und es werden Umsätze in Milliardenhöhe erreicht.
Dennoch ist der Ruf von Security-Firmen nicht immer der beste. Viele Unternehmen nehmen Vorschriften nicht ernst genug und bieten nur eine mangelhafte Ausbildung an. Aus diesem Grund setzen sich Kötter und Securitas, die Marktführer in der Sicherheitsbranche, für mehr Kontrolle und Regulierung durch den Staat ein. Sicherheitsdienste sollen an Seriosität und Achtung gewinnen und der Polizei fast ebenbürtig werden.
Vor allem was die Ausbildung betrifft, wurden Sicherheitsfirmen in der Vergangenheit kritisiert. Um Wachmann zu werden reicht es, 40 Unterrichtsstunden besucht zu haben. Eine Prüfung gibt es dabei nicht. Die Auswirkungen der schlechten Ausbildung machen sich immer wieder in der Praxis bemerkbar, beispielsweise durch Übergriffe der Sicherheitsleute in den Flüchtlingslagern.
Um die Standards zu erhöhen, will das Innenministerium daher die Anforderungen an Organisationen und Mitarbeiter verschärfen und Prüfungen einführen. Zudem soll ein Bewacherregister erstellt werden, in dem jeder Wachmann erfasst und überprüft wird. So kann die Polizei in Zukunft auf einen Blick sehen, mit wem sie es zu tun hat und welche Qualifikation der jeweilige Mitarbeiter vorweisen kann.
Zusammenarbeit mit der Polizei
Das Ziel ist also, private und öffentliche Sicherheit nicht mehr zu trennen, sondern miteinander zu verschmelzen. Private Sicherheitsunternehmen sollen mehr Aufgaben zugewiesen bekommen und im Auftrag der Bundespolizei arbeiten, zum Beispiel bei Kontrollen auf Flughäfen. Dazu ist es wichtig, hochqualifiziertes Sicherheitspersonal einsetzen zu können.
Die Reformmaßnahmen sollen schon bald umgesetzt werden. Die Fertigstellung des Registers mit allen Daten der Mitarbeiter ist bis Ende Juni nächsten Jahres geplant. Die Neuregelung wäre für die Sicherheitsbranche eine echte Zäsur, doch nur so kann ein höherer Standard und mehr Spezialisierung geschaffen werden.