Private Sicherheitsdienste für deutsche Reedereien
Private Sicherheitsdienste im Einsatz.
Private Sicherheitsdienste im Einsatz für deutsche Reedereien
Unter der Überschrift „Deutsche Reedereien rüsten auf“ berichtet Focus Online, dass deutsche Reedereien verstärkt private Sicherheitsdienste an Bord ihrer Schiffe einsetzen. Diese Kehrtwende um 180 Grad in der Sicherheitspolitik großer Reedereien wurde notwendig, nachdem deutsche Schiffe im Pazifik immer wieder den Angriffen von Piraten ausgesetzt waren. Die Unternehmensberatung PWC hat eine Studie veröffentlicht, nach der inzwischen 27 Reedereien auf bewaffnete Sicherheitskräfte auf ihren Schiffen zurückgreifen. Die Strategie ist so einfach wie wirksam: „Diejenigen, die einen Sicherheitsdienst an Bord haben, werden auch nicht angegriffen“, so PWC-Manager Claus Brandt. In den vergangenen Jahren hatten die Reedereien gezögert, diesen Schritt zu unternehmen, denn die Bekämpfung der Piraterie ist nach dem internationalen Seerecht eine hoheitliche Aufgabe. Doch es wurde immer schwieriger, überhaupt Besatzungsmitglieder für bestimmte Routen zu bekommen; vor allem der gefährliche Golf von Aden wurde von vielen Matrosen von vornherein gemieden. Um auch diese Routen fahren zu können, bleibt den Reedern gar nichts anderes übrig, als auf private Sicherheitsdienste zurückzugreifen – oftmals wird dies von den Seeleuten zur Bedingung gemacht, weil sie sich sonst an Bord nicht mehr sicher fühlen. Denn der EU-Schutzmission Atalanta vertrauen laut Umfragen nur 17 Prozent beim Kampf gegen die Piraterie, und die Piraten, vor allem jene aus Somalia, werden immer brutaler, aber auch immer schneller und raffinierter in ihren eigenen Strategien. Die Reedereien können sich die hohen Ausfälle durch Lösegelder oder umständliche Ausweichrouten nicht mehr leisten; da sind die Kosten für bewaffnete Wachmänner aus privaten Sicherheitsdiensten oftmals die einzige Alternative.