Neue Debatte über Sicherheitsdienste angestossen
Essens Ordnungsdezernent Christian Kromberg plädiert für effektive Zusammenarbeit mit Polizei.
Schon längst ist die Sicherheit im öffentlichen Raum ohne den Einsatz privater Sicherheitsfirmen nicht mehr denkbar. Sei es auf Volksfesten, Sportveranstaltungen oder Popkonzerten – überall braucht man Mitarbeiter privater Security Unternehmen, um für einen geregelten Ablauf der Großveranstaltungen zu sorgen.
Doch damit nicht genug: Immer mehr Bürger fühlen sich allein durch die Polizei nicht mehr ausreichend vor Einbrechern und Vandalen geschützt. Sie tun sich in ihren Wohngebieten zusammen und engagieren private Sicherheitsfirmen, deren Mitarbeiter regelmäßig Streife gehen. Von vielen wird diese zunehmende Bedeutung der Security Dienstleister kritisiert, weil die Sicherheitshoheit des Staates nicht mehr gewährleistet sei.
Der Essener Ordnungsdezernent Christian Kromberg schlägt nun einen anderen Weg ein: Er will, dass Polizei und Sicherheitsdienste nicht mehr nebeneinander existieren, sondern stärker miteinander vernetzt und verzahnt werden und so sinnvoll und effektiv Hand in Hand arbeiten. Dass das möglich ist, beweisen bereits zahlreiche Beispiele in verschiedenen deutschen Kommunen, in denen die Polizei sich äußerst positiv über die Zusammenarbeit mit den privaten „Kollegen“ äußert. Kromberg scheut sich nicht, die Dinge beim Namen zu nennen: „Wir müssen offen sagen, was wir nicht mehr leisten können.“ Erst wenn man den Tatsachen ins Auge blickt, nämlich der sinkenden Zahl von Polizeibeamten und Dienststellen, können alternative Lösungen anvisiert werden.
Der Essener Ordnungsdezernent hat dabei schon ziemlich genaue Vorstellungen, wo in seiner Stadt er die privaten Sicherheitsleute einsetzen will, z. B. in Parks und öffentlichen Anlagen. Die Hoheitsbefugnisse der Stadt sollen dabei nicht angetastet werden. Kromberg will eine Debatte anstoßen und zu diesem Zweck Polizei, Ordnungsamt, das Sozial- und Schulamt sowie Geschäftsleute und Gewerbetreibende an einen Tisch bringen, um über neue Wege und deren Finanzierung zu diskutieren.