Leibesvisitationen durch den Sicherheitsdienst
Personenkontrollen bei Großveranstaltungen
Jeder kennt die Kontrollen von Sicherheitsdiensten auf Großveranstaltungen, Fußballspielen oder in städtischen Einrichtungen. Hierbei handelt es sich um sogenannte Leibesvisitationen, eine Durchsuchung des Körpers auf dort befindliche Gegenstände.
Wer darf wen abtasten und einer Sicherheitskontrolle unterziehen?
Sicherheitsdienste müssen bei dieser Art der Kontrolle sehr vorsichtig vorgehen, denn liegt keine Einwilligung der jeweiligen Person vor und die Leibesvisitation findet trotzdem statt, kann dieses Vorgehen auch strafrechtliche Folgen haben.
Anders sieht die Rechtslage bei der Polizei aus. Diese hat das Recht, beispielsweise bei einer Straftat, Leibesvisitationen auch ohne Einverständnis des „Verdächtigen“ durchzuführen.
Geschlechtertrennung bei der Untersuchung
Eine Leibesvisitation darf von den Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes nur an gleichgeschlechtlichen Personen vorgenommen werden. Das heißt: Nur eine weibliche Sicherheitskraft darf eine weibliche Person abtasten und durchsuchen. Umgekehrt dürfen männliche Sicherheitskräfte auch nur männliche Personen abfühlen. Alles andere kann sogar zur Anzeige wegen sexueller Belästigung führen.
Es gibt jedoch eine Ausnahme: Werden bei den Sicherheits- oder Einlasskontrollen elektronische Hilfsmittel verwendet wie Handabtaster oder Metallbögen, ist die Untersuchung des anderen Geschlechts erlaubt.
Auf Veranstaltungen und Events beruht die Leibesvisitation in aller Regel auf dem Hausrecht. Verweigert sich also eine Person und möchte nicht von einem Sicherheitsmitarbeiter untersucht und abgetastet werden, kann ihr aufgrund dessen der Zutritt verboten werden.
Eine gut geschulte Sicherheitskraft ist ein Muss!
Bevor eine Sicherheitskraft überhaupt auf einer Großveranstaltung aktiv werden darf, sollte diese von einer Sicherheitsfirma geschult werden.
So muss der Mitarbeiter wissen können, wie er z. b. mit Personen an der Sicherheits- und Einlasskontrolle umzugehen hat, wie er sie anzusprechen hat und wie die technischen Hilfsmittel zu bedienen sind. Auch eine gute Menschenkenntnis ist von Vorteil, um die Verhaltensweisen der Personen besser deuten zu können.