Alltag eines Wiesn-Securitys
Oktoberfest München: Der harte Alltag eines Wiesn-Securitys - Von Bestechungen, Ausreden und Schlägereien
Jedes Zelt auf der Wiesn hat seine eigenen, ausgebildeten Security-Mitarbeiter, die es bewachen. Zum einen, um zu verhindern, dass gefährliche Gegenstände wie Messer, Waffen und Pfeffersprays ins Zelt gelangen, und zum anderen um weitere Besucher fernzuhalten, wenn die Zelte wirklich brechend voll sind. Und selbstverständlich haben auch keine stark angetrunkenen und aggressiven Gäste Zutritt ins Zelt.
Bildquelle: Heribert Pohl
Hoher Einfallsreichtum der Besucher
Um doch irgendwie ins Zelt gelangen zu können, lassen sich die Besucher gern so manche Ausreden einfallen, und je höher der Alkoholspiegel, desto aufdringlicher werden sie dabei. Dann bekommt man zu hören, dass sie etwas im Zelt vergessen haben, oder dass Freunde und Verwandte schon auf sie warten würden. Auch Bestechungen stehen an der Tagesordnung. Doch dies reicht nicht, um die Sicherheitskräfte zu überzeugen. Denn nähmen sie auch nur einen Geldschein an, würde man sie sofort entlassen.
Manchmal reichen jedoch alle Deeskalationsversuche nicht, auch nicht das Zureden weiblicher Sicherheitsmitarbeiter. Wenn Gäste aggressiv und handgreiflich werden, muss die Polizei einschreiten, die von den Securitys zur Hilfe gerufen werden kann und schnell vor Ort ist. Es gab schon Fälle, in denen besonders penetrante Personen gleich mehrmals von der Polizei abgeführt werden mussten, weil sie immer wieder versucht haben, ins Zelt zu gelangen.
Manche Leute sind hingegen raffinierter: Da einige Zelte beim Zutritt mit Stempeln arbeiten, werden diese von Gästen kopiert, indem sie die Handflächen aneinanderdrücken.
Die Arbeit eines Wiesn-Securitys kann also ein echter Knochenjob sein. Man braucht die Fähigkeit, die Menschen zu durchschauen und Situationen rasch deeskalieren zu können. Wenn es hart auf hart kommt, schadet sicher auch eine Kampfausbildung nicht.